Was muss ein erfolgreiches Ladenbauunternehmen heute können?

Heinz-Herbert Dustmann, Geschäftsführer der Dula-Gruppe

» Herr Dustmann, was muss ein erfolgreiches Ladenbauunternehmen heute können? «

Gutes Raumklima, dezente Musik und Düfte wie auch angenehmes Licht machen den Einkauf zu einer emotionalen Erfahrung. Ganzheitliche Ladengestaltung trägt dazu bei, positiv und dauerhaft in Erinnerung zu bleiben. Für Händler wird sie zum Wiedererkennungswert, Alleinstellungsmerkmal und Erfolgsfaktor.

Um all diese Anforderungen erfüllen zu können, muss ein Ladenbauunternehmen heute sehr breit aufgestellt sein, sowohl, was die Leistungen anbelangt als auch bezüglich Materialien und Technik. Dula bietet seinen Kunden ein ganzheitliches Leistungsspektrum von der Entwurfsplanung und Entwicklung über Beleuchtungsplanung, Ausführungsplanung, Produktion und Montage bis hin zur weltweiten Logistik und Generalunternehmer-Tätigkeit. Dabei ist natürlich perfektes Projektmanagement eine Schlüsselkompetenz.

Ganzheitlichkeit ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie: Wir berücksichtigen kontinuierlich, dass alle Elemente in sich stimmig sind und in einem synergetischen Verhältnis zueinander stehen. So haben wir das Modell der „ganzheitlichen Ladengestaltung“ entwickelt, das die prägenden Elemente wie Boden, Licht, Ladeneinrichtung und Visual Merchandising beinhaltet; darüber hinaus auch alle übrigen Komponenten wie Decke, Klima, Digital Signage, Geräusche, Gerüche etc. Zuverlässigkeit, höchste Qualität, Flexibilität und Corporate Social Responsibility sind weitere Kriterien, die heute mehr denn je nötig und für uns eine Selbstverständlichkeit sind.

Mit Ladenbau und Storedesign sind Läden in der Lage, ganze Themenwelten zu schaffen, indem sie ihr Sortiment gezielt kuratieren und eine eigene Geschichte erzählen. Kundinnen und Kunden bekommen lebendige und kreative Konzepte geboten, die einen hohen Erlebniswert haben. Ganzheitlicher Laden- bau ermöglicht die individuelle Ausgestaltung der verschiedensten Szenarien. Der Erlebnischarakter des Angebots wird in die Ladengestaltung übersetzt, und es entstehen Lifestyle-Welten, mit denen sich die Kunden emotional identifizieren können.

Ladenbauer müssen in der Lage sein, so gut wie alle Materialien zu verarbeiten, und zwar von Papier bis Beton. Zwar kommen Stahl, Holz, Glas und Kunststoffe am häufigsten zum Einsatz, in welcher Form sie jedoch Anwendung finden – ob naturbelassen oder clean und auf Hochglanz poliert –, wird immer wieder aufs Neue individuell entschieden. Dabei spielen Faktoren wie die Zielgruppe, das Image und auch der Standort eine zentrale Rolle. Generell wird durch alle Produktbereiche hinweg immer stärker auf Hochwertigkeit gesetzt, vom Design über Materialien und Beleuchtung bis hin zu High-Tech-Komponenten. Auch Flexibilität spielt eine große Rolle. Händler müssen schnell auf Trends reagieren können, was bedeutet, dass einzelne Elemente, Farben und Materialien flexibel, leicht zu verändern und austauschbar sein müssen.

Im Ladenbau lässt sich das realisieren, indem wir außergewöhnliche Ideen und reizvolle Strukturen schaffen. Entwürfe, Einrichtungen und Möbel werden so konzipiert, dass diese nicht statisch sind. Leichte Metallstrukturen oder Warenständer sind besonders flexibel, denn sie können jederzeit schnell im Geschäft verschoben oder verändert werden.

Mit der Digitalisierung kommen immer neue Aufgabengebiete hinzu, für die der Modehandel Lösungen sucht. Im stationären Handel werden beispielsweise über Touchpoints Produktinformationen, Zusatz- sortimente oder der Onlineshop zugänglich gemacht. Um künftig auf allen Kanälen erfolgreich zu sein, sollten diese Aspekte frühzeitig in einem einheitlichen Kontext entwickelt werden. Etablierte wie auch junge Marken legen zunehmend Wert auf einen hohen Grad an Individualität und Hochwertigkeit.

Diese Entwicklungen werden weiter voranschreiten. Damit wird der Ladenbau in den nächsten Jahren – zumindest bei vielen Kunden – immer hochwertiger, komplexer und erfüllt zunehmende Ansprüche nach Authentizität auf der einen Seite und nach Digitalintegration auf der anderen.

Erschienen im dLv-Trendreport 2020 - 2023. Hier bestellen.

Mehr erfahren über den Autor.